Beschichtungen mit mineralischen Werkstoffen

Seit Jahrhunderten Bestandteil des Malerhandwerks - jetzt wieder im Trend. Umweltbewusstsein und Wohlfühlfaktor stehen im Vordergrund.

Was sind mineralische Werkstoffe überhaupt?

Bei den Baustoffen unterscheiden wir in organische und anorganische (mineralische) Baustoffe. Klingt kompliziert? Ist es aber gar nicht.

Organische Baustoffe sind alle die, die aus "ehemals lebendigen" Material bestehen oder anders ausgedrückt, als Rohstoff wird Erdöl verwendet. Daraus wiederum werden Kunststoffe gewonnen, die als Bindemittel dienen. Umganssprachlich auch als Dispersionen bekannt.
Mineralische (anorganische) Produkte sind alle Rohstoffe, welche aus der Natur bzw. Stein und Mineralien gewonnen werden, wie z.B. Kalk oder Kaliwasserglas. Die Farbpigmente werden aus Erde, Mineralien oder Steinen gewonnen.

Ein weiterer großer Unterschied besteht darin, dass mineralische Werkstoffe miteinander verkieseln. Das bedeutet, dass alle Beschichtungslagen (egal ob Putz oder Farben) sich miteinander -chemisch- fest zu einem Ganzen verbinden.

Im Gegensatz dazu, klebt eine Dispersion nur durch das Bindemittel auf dem Untergrung und geht keine "echte" Verbindung ein. Sie liegt nur auf der beschichteten Oberfläche, was in Sachen Haltbarkeit nicht optimal ist. Des Weiteren sind Dispersionsprodukte sehr anfällig für Schimmel. Mineralische Produkte haben von Natur aus einen sehr hohen ph-Wert, der einer Schimmelbildung entgegen wirkt.

Sind mineralische Werkstoffe neu?

Nein, sind sie nicht. Im Gegenteil. Sie existieren schon seit Jahrtausenden.
Die wahrscheinlich ersten Maler mit mineralischer Farbe waren unsere Vorfahren, die Höhlenmenschen in der Steinzeit. Selbst diese Gemälde von Jagtmotiven und dem täglichen Leben sind heute noch erhalten. Aber soweit muss man nicht zurück schauen. Im alten Rom, das für seine Badeanstalten und Hochkultur bekannt ist, wurden die Wand- und Bodenbeschichtungen aus mineralischen Werkstoffen hergestellt und auch diese sind bis heute erhalten geblieben. Schaut man auch in alte Schlösser, so findet man dort auch fast nur mineralische Farben und Putze. Klar, sie hatten nichts anderes. Aber man sollte bedenken, das dort auch selten ein Schimmel zu finden ist und das diese Bauwerke schon sehr lange stehen. Im Gegensatz zu "Neuzeit" Häusern, die schon teilweise nach 4 Jahren anfangen sich optisch deutlich zu verändern.

Vorteile

- Rein mineralische Produkte sind frei von Weichmachern, Lösemitteln oder ähnlichem.
- Sie sind hervorragend für Alergiker geeignet und zu empfehlen.
- Sind sind diffusionsoffen (regeln den Luftfeuchtigkeitsgehalt in Räumen).
- Sie sind lichtecht.
- Von Natur aus hoch alkalisch und somit gegen Schimmel resistent.

Nachteile

- Durch die aufwendigere Beschaffung und Aufbereitung der Rohstoffe, sind sie preisintensiver als industriell hergestellte Materialien.
- Die Verarbeitung dieser Produkte erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und Fachkenntnissen.


ein paar Impressionen diverser Oberflächen.